Der 15. Monat
Dein Kind überrascht dich seit mehr als einem Jahr immer wieder aufs Neue – und derzeit wahrscheinlich oft mit Worten. Denn sein Wortschatz erweitert sich ständig und es kann schon Ein-Wort-Sätze bilden. Also zum Beispiel ein Wort als Frage betonen oder durch eine kräftige Stimmung eine klare Forderung daraus machen. Und es wird dir auch zunehmend mehr von seinem Charakter offenbaren. Es gibt Kinder, die sind in diesem Alter bereits regelrechte Allein-Unterhalter und lieben ein grosses Publikum. Andere hingegen sind schüchtern, verstecken sich lieber hinter den Eltern und brauchen eine Weile, bis sie auftauen. Manche schliessen schnell und mühelos Freundschaften, während andere lieber für sich alleine spielen. Genauso wie wir Erwachsenen sind auch Kinder unterschiedlich!
Der 15. Monat in Kürze
- Dein Kind lernt fast täglich neue Worte – und wird dich auch mit eigenen, oft sehr amüsanten Wortkreationen zum Lachen bringen.
- Schreibe diese Worte auf, denn manchmal vergisst man sie im Trubel des Alltags doch wieder.
- Die Autonomiephase macht sich möglicherweise bereits bemerkbar und kann echt herausfordernd sein. Denke daran: Sie gehört zur Persönlichkeitsentwicklung und sagt nichts über dich als Elternteil aus.
- Wenn diese Phase zu anstrengend wird, zögere nicht und hole dir Hilfe von einer Fachperson.
- Jetzt wirst du mit grosser Sicherheit sagen können, welche Augenfarbe dein Kind haben wird.
Starke Emotionen gehören dazu
Auch Episoden mit grossen, überwältigenden Emotionen sind nicht bei allen Kindern gleich stark ausgeprägt. Aber fast alle zeigen gewisse «Trotzreaktionen» in der Autonomie-Phase. Sie ist ein Teil der Persönlichkeitsentwicklung. Und oft sind Wutausbrüche auch da, um Stress und andere Emotionen abzubauen. Oft hat die Situation, in der der Ausbruch geschieht, gar nicht viel damit zu tun. Es ist wichtig, auch diese – zugegeben nicht immer einfachen – Gefühle zuzulassen und zu begleiten, statt sie zu unterdrücken. So lernt das Kind, das sie dazugehören und mit der Zeit wird es ihm gelingen, mit ihnen umzugehen. Manchen Kindern hilft es, ein Ventil für die Wut zu finden: Etwa in ein Kissen boxen oder schreien. Oder ihr definiert eine Ecke im Zimmer, in der das Kind gefahrlos Plüschtiere herumschmeissen kann. Viele Eltern machen während der Trotzphase auch Bekanntschaft mit ungefragten Ratschlägen oder auch kritischen Meinungen von Familie und Bekannten, aber auch von völlig Fremden, zum Beispiel beim Einkaufen. Es ist leichter gesagt, als getan, aber am besten lässt du solche Kommentare einfach an dir abprallen. Du tust dein bestes und jedes Kind hat solche Ausbrüche. Sie sind ganz normal und sagen nichts über deine Erziehungsqualitäten aus. Fühlst du dich aber stark gefordert oder überfordert, zögere nicht und hole dir Tipps bei einer Fachperson.
Entdeckungsmoment des Monats: «Die Augenfarbe»
Während viele Babys sehr helle Augen haben, bleiben sie längst nicht bei allen so. Erst im Laufe des zweiten Lebensjahres lässt sich sagen, welche Augenfarbe dein Kind haben wird. Zwar kann sich Farbe noch immer um Nuancen verändern, aber die Grundfarbe steht jetzt fest. Übrigens haben rund 90 Prozent aller Menschen auf der Welt braune Augen. Die restlichen 10 Prozent verteilen sich auf Blau, Grau und Grün. Letzte gilt als seltenste Augenfarbe überhaupt und kommt nur bei rund zwei Prozent der weltweiten Bevölkerung vor.