Der 16. Monat
Wenn dein Kind schon laufen kann, wird dir wahrscheinlich aufgefallen sein, dass es lieber rennt als geht. Und bringt so noch mehr Schwung in das ohnehin oft schon turbulente Leben!
Der 16. Monat in Kürze
- Dein Kind wird immer selbstständiger – nutze das und lasse ihm Zeit, Dinge in seinem Tempo zu üben.
- Es kann sich jetzt auch schon hin und wieder alleine beschäftigen, wenn es Raum und Zeit dazu hat.
- Langeweile gehört dazu und ist sogar förderlich für die Kreativität.
- Manche Kinder sind kleine Gourmets und essen alles mit Leidenschaft, während andere sehr wählerisch sind. Wichtig ist, dass die Leichtigkeit am Esstisch bestehen bleibt.
- Wimmelbücher sind bei vielen Kindern in diesem Alter äusserst beliebt und können schier endlos durchgeblättert werden.
Langeweile aushalten
Dein Kind wird immer selbstständiger und kann vielleicht einfache Kleidungsstücke schon ganz alleine anziehen. Und es kann sich jetzt auch schon alleine in ein Spiel vertiefen. Natürlich wird es sich noch nicht stundenlang beschäftigen, aber es ist wichtig, dass dein Kind immer wieder mal die Gelegenheit hat, ungestört etwas für sich zu tun. Manchen Kindern fällt das leicht, andere brauchen etwas mehr Unterstützung. So könnt ihr gemeinsam starten – zum Beispiel getrocknete Bohnen in verschiedene Gefässe füllen – und du ziehst dich langsam aus dem Spiel zurück, während dein Kind weiterspielt. Ausserdem ist es sinnvoll, das Kind nicht dauernd mit neuen Ideen und Anreizen zu unterhalten. Denn Langeweile ist wichtig: Ein Überangebot kann die Kreativität der Kleinen hemmen.
Probieren, probieren, probieren
Dein Kind isst wahrscheinlich bereits vom Tisch. Und auch hier: Nicht alle Kinder begegnen unbekannten Speisen gleich offen. Es gibt ausprobierfreudige Kinder, die fast alles gerne haben und andere, die am liebsten immer das gleiche Gericht wollen. Wichtig ist, dass dein Kind eine ausgewogene Auswahl hat und immer wieder ermutigt wird, Neues zu probieren. Essen ist nämlich genauso wie viele andere Dinge etwas, was Kinder lernen müssen. So kann es sein, dass sie gewisse Speisen zehn bis fünfzehn Mal probieren müssen, bevor sie ihnen schmecken. Zwang ist aber nicht zielführend, sondern führt bloss zu einer angespannten Stimmung am Esstisch. Ein Kompromiss kann sein, wenigstens einen kleinen Bissen zu probieren und einmal drauf zu beissen – und wenn es dann halt gar nicht schmeckt, wieder auszuspucken. Manchmal kann es auch helfen, ein lustiges Gesicht auf den Teller zu legen. Essenlernen ist ein Prozess und braucht manchmal richtig viel Geduld.
Entdeckungsmoment des Monats: «Wimmelbücher»
Büchlein anschauen mögen viele Kinder äusserst gerne und es kann auch ein schönes Abend-Ritual vor dem Einschlafen sein. Und hier kommen die Wimmelbücher ins Spiel: Es gibt sie zu unterschiedlichsten Themen und mit mehr oder weniger komplexen Zeichnungen. Dein Kind wird sich freuen, immer wieder Neues zu entdecken und gut möglich, dass es oft fragend auf Dinge tippen wird, die es noch nicht kennt. So wird es zu einem kleinen Detektiv und lernt nebenbei ganz viele neue Worte. Oft haben Bibliotheken eine gute Auswahl und mit immer wechselnden Büchern kommt keine Langeweile auf.